Wie lange dauert es, eine Sprache zu lernen? – Eine Frage, die sich fast jeder stellt, der sich an eine neue Sprache wagt.
Die kurze Antwort: Es kommt darauf an.
Die ausführliche Antwort? Nun, lass uns in die Details eintauchen.
Was bedeutet es, eine Sprache „zu lernen“?
Bevor wir über Zeiträume sprechen, müssen wir klären, was dein Ziel ist.
„Eine Sprache lernen“ kann für jeden etwas anderes bedeuten:
- Möchtest du auf Reisen einfache Sätze verstehen und sprechen können, um dich im Alltag zurechtzufinden?
- Willst du in der Lage sein, berufliche Präsentationen zu halten und flüssig mit Kolleg:innen zu diskutieren?
- Oder geht es darum, literarische Werke im Original zu lesen und die kulturellen Feinheiten zu verstehen?
Diese Ziele erfordern ganz unterschiedliche Herangehensweisen und natürlich auch verschiedene Zeiträume.
Im Folgenden gehe ich auf verschiedene Faktoren ein, die beeinflussen, wie lange du benötigst, um eine Sprache auf deinem gewünschten Niveau zu beherrschen.
Die wichtigsten Faktoren, die deine Lernzeit beeinflussen
1. Deine Ausgangssituation: Vorkenntnisse und Lernumfeld
Wenn du bereits Erfahrung mit einer Fremdsprache hast, hast du oft einen Vorteil.
Das liegt daran, dass du die Lernmethoden kennst, die für dich funktionieren, und dass dein Gehirn bereits daran gewöhnt ist, neue grammatikalische Strukturen und Vokabeln aufzunehmen.
Beispiel: Jemand, der bereits Englisch und Spanisch spricht, wird vermutlich weniger Probleme haben, sich auf Italienisch einzulassen, da sich die Sprachen ähneln.
Ich spreche bspw. Spanisch auf B1/B2 Niveau und wenn ich in Portugal Freunde besuche, kann ich oftmals das Grundlegende eines Gespräches verstehen.
Das Gehirn erkennt ähnliche Strukturen und Wortwurzeln, was den Lernprozess erleichtert.
Wenn du hingegen eine Sprache mit einem komplett anderen Schriftsystem lernst, wie Chinesisch oder Arabisch, kann der Einstieg deutlich länger dauern.
2. Die Ähnlichkeit der neuen Sprache zur Muttersprache
Sprachen, die eng verwandt sind, sind einfacher zu lernen.
Deutschsprachige Menschen lernen Niederländisch oder Englisch schneller, da sich viele Wörter und grammatikalische Strukturen ähneln.
Ein Spanischsprechender wird mit Italienisch schneller vorankommen als mit Russisch.
Der Unterschied zum vorherigen Punkt ist die Ausgangsbasis, sprich deine Muttersprache.
Als deutscher Muttersprachler wird jedwede germanische Sprache, wie bspw. Afrikaans oder Dänisch, deutlich leichter zu erlenen sein.
3. Dein Zeiteinsatz: Wie viele Stunden pro Woche?
Das Foreign Service Institute (FSI) in den USA hat grobe Richtwerte entwickelt, wie lange es dauert, eine Fremdsprache zu lernen, basierend auf der Intensität des Lernens.
Hier einige Beispiele:
- Spanisch oder Französisch: ca. 600–750 Stunden, um eine Konversationsfähigkeit zu erreichen, was bei 15 Stunden pro Woche etwa ein Jahr dauert.
- Deutsch: ca. 900 Stunden, was bedeutet, dass du bei 10 Stunden pro Woche etwa zwei Jahre einplanen solltest.
- Mandarin oder Arabisch: bis zu 2200 Stunden, also eher 3–4 Jahre bei regelmäßiger, intensiver Übung.
Diese Zahlen beziehen sich auf ein intensives Lernprogramm und können variieren, je nachdem, wie regelmäßig und fokussiert du lernst.
Mein Spanisch ist deshalb bspw. nur auf B1/B2 Niveau, da ich maximal 2-3h Zeit pro Woche habe.
Den größten Fortschritt hatte ich dementsprechend gemacht als ich in Spanien und Latein Amerika gelebt habe, wo ich tagtäglich Spanisch gesprochen habe und mich in Sprachschulen angemeldet habe.
4. Lernmethoden: Wie lernst du?
Die Methode macht einen riesigen Unterschied.
Lernst du allein mit einem Lehrbuch? Besuchst du Sprachkurse? Oder nutzt du interaktive Plattformen wie Plaudli, die dir realistische Gespräche und praktisches Training bieten?
Ein persönlicher und natürlich etwas voreingenommener Tipp von mir: Ich nutze Plaudli selbst täglich für etwa 15-20 Minuten, um mein Spanisch und Russisch aufzufrischen. Dabei geht es weniger darum, stur Vokabeln zu pauken, sondern darum, die Sprache im Kontext anzuwenden. Und genau das ist entscheidend: Je realistischer das Lernumfeld, desto schneller wirst du die Sprache beherrschen.
Wiederholung und Variabilität ist beim Sprachenlernen das A und O.
Nebst Plaudli lese ich täglich für 5-10 Minuten Nachrichten in Spanisch.
Die mir unbekannten Wörter trage ich dann in eine separate Vokabel-App ein und wiederhole diese in regelmäßigen Abständen, um meinen Wortschatz zu erweitern und zu festigen.
Realistische Zeitrahmen: Von den ersten Worten bis zur fließenden Konversation
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sich der Lernprozess entwickeln kann, hier ein Überblick über die verschiedenen Lernphasen:
1. Phase 1: Grundlagen schaffen (0–3 Monate)
In den ersten Monaten geht es darum, ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln.
Du lernst das Alphabet (falls nötig), einfache Begrüßungen, grundlegende Grammatikregeln und häufig genutzte Wörter.
Dies ist die Phase, in der sich viele Anfänger fragen: „Warum mache ich das eigentlich?“ – aber dranbleiben lohnt sich!
Mit 5 bis 10 Stunden pro Woche kannst du in dieser Zeit die Grundlagen für einfache Gespräche schaffen und dich z. B. im Restaurant oder beim Einkaufen verständigen.
2. Phase 2: Vertiefung und erste Gespräche (3–6 Monate)
In dieser Phase beginnst du, einfache Sätze zu bauen, und du merkst, dass du dich verständigen kannst, auch wenn noch Fehler passieren.
Das Selbstbewusstsein steigt, und es wird einfacher, die Sprache in den Alltag zu integrieren.
Ich hatte beim Spanisch-Lernen den großen Fehler gemacht und war zu ängstlich Fehler zu machen.
Sei nicht wie ich und realisiere, dass sich nahezu niemand darum schert, ob du die Sprache perfekt beherrscht. Ganz im Gegenteil, die meisten Menschen, welche ich getroffen habe, waren super verständnisvoll.
In dieser Phase sind 10 bis 15 Stunden pro Woche sinnvoll. Hier wirst du meiner Meinung nach den größten Fortschritt erleben, da vieles vorher Unbekannte beginnt Sinn zu machen.
Was insbesondere cool ist, wenn du anfängst Medien wie Musik oder Videos zu verstehen oder Menschen im Alltag, wenn diese ein Gespräch führen.
Das ist ebenfalls der Moment, in dem viele mit einem Tandempartner oder in Sprachgruppen aktiv werden.
Oder, wenn du hierzu keine Zeit hast, dann ist Plaudli der perfekte Lernpartner, welcher nur wenige Klicks entfernt ist.
3. Phase 3: Flüssiges Sprechen (6–18 Monate)
Jetzt geht es darum, das Gelernte zu festigen und flüssiger zu sprechen.
Das bedeutet, dass du über Alltagsthemen reden kannst und auch in der Lage bist, spontan auf Fragen zu antworten.
Dein Wortschatz erweitert sich und du fängst an, die Nuancen der Sprache zu erkennen.
Dies erfordert meist eine regelmäßige Übung von 15–20 Stunden pro Woche.
Wenn du in diesem Stadium bist, kann es helfen, Serien und Filme in der Originalsprache zu schauen und sich Podcasts anzuhören, um das Hörverständnis zu stärken.
Mein Englisch konnte ich dadurch bspw. auf Muttersprachenniveau bringen.
4. Phase 4: Fortgeschrittenes Niveau und Feinheiten (18+ Monate)
Ab diesem Punkt wird es deutlich schwieriger, sichtbare Fortschritte zu machen, da es jetzt um Feinheiten und komplexere Grammatik geht.
Für viele ist es das Ziel, mühelos Gespräche zu führen, berufliche E-Mails zu schreiben oder Diskussionen zu komplexen Themen zu führen.
Hier hilft es, gezielt an Schwächen zu arbeiten und sich auf spezifische Bereiche zu konzentrieren, in denen du dich verbessern möchtest.
Die Sprachen, die du mit Plaudli lernen kannst
Plaudli bietet eine Vielzahl von Sprachen an, um dir das Lernen so vielfältig wie möglich zu gestalten.
Hier eine Übersicht der aktuell verfügbaren Sprachen:
Sprache | Schwierigkeitsgrad (für Deutschsprachige) | Verwandte Sprachen/Alphabet |
---|---|---|
Englisch | Leicht | Ähnlich, lateinisches Alphabet |
Spanisch | Leicht bis mittel | Romanisch, lateinisches Alphabet |
Französisch | Mittel | Romanisch, lateinisches Alphabet |
Italienisch | Leicht bis mittel | Romanisch, lateinisches Alphabet |
Niederländisch | Leicht | Germanisch, lateinisches Alphabet |
Portugiesisch | Mittel | Romanisch, lateinisches Alphabet |
Russisch | Schwer | Slawisch, kyrillisches Alphabet |
Mandarin | Sehr schwer | Sino-Tibetisch, chinesische Zeichen |
Japanisch | Sehr schwer | Japanisch, Kanji/Kana-Schrift |
Koreanisch | Sehr schwer | Koreanisch, Hangeul-Schrift |
Arabisch | Sehr schwer | Afroasiatisch, arabisches Alphabet |
Hindi | Schwer | Indoiranisch, Devanagari-Schrift |
Schwedisch | Leicht | Germanisch, lateinisches Alphabet |
Dänisch | Leicht | Germanisch, lateinisches Alphabet |
Polnisch | Mittel bis schwer | Slawisch, lateinisches Alphabet |
Indonesisch | Leicht bis mittel | Malaiisch-polynesisch, lateinisches Alphabet |
Die Schwierigkeitsgrade sind nur Richtwerte und können je nach persönlichen Vorkenntnissen und Lernmethoden variieren.
Mit Plaudli kannst du dich auf die Sprachen konzentrieren, die dich am meisten interessieren, und dabei die Lernmethoden wählen, die zu dir passen.
Wir bieten derzeit über 30 verschiedene Lernszenarien an und erweitern diese ständig, sodass du deinen Wortschatz und deine Skills ständig testen und verbessern kannst.
Praktische Tipps, um den Lernprozess zu beschleunigen
1. Konsistenz ist der Schlüssel
Besser täglich 15 Minuten lernen als einmal pro Woche 2 Stunden.
Das Gehirn profitiert von der täglichen Wiederholung, und du bleibst eher motiviert.
Nutze Apps, Hörbücher oder schaue dir Nachrichten in der Fremdsprache an, um dich konstant mit dem Klang und der Struktur der Sprache zu beschäftigen.
2. Fehler als Teil des Prozesses akzeptieren
Es ist normal, dass man am Anfang viele Fehler macht – das gehört dazu!
Wichtiger ist es, diese Fehler zu erkennen und daraus zu lernen, anstatt sich davon entmutigen zu lassen.
3. Spreche so viel wie möglich
Sprache lebt von der Anwendung.
Nutze jede Gelegenheit, mit Muttersprachlern zu sprechen, sei es online oder offline.
Sprachpartner oder Apps wie Plaudli sind dafür ideal, um das Gelernte praktisch anzuwenden.
Auch wenn es manchmal Überwindung kostet, wird dir jedes Gespräch helfen, die Sprache besser zu verstehen.
4. Mache dir klar, warum du die Sprache lernst
Egal, ob du eine Sprache für die Arbeit, für den nächsten Urlaub oder aus persönlichem Interesse lernen möchtest: Der Grund, warum du lernst, sollte dir immer bewusst sein.
Er wird dich motivieren, wenn es schwierig wird.
Meine persönliche Motivation Spanisch zu lernen war das Leben und Reisen innerhalb der spanischsprachigen Länder.
Jede hat seine eigenen Gründe und Motivationen - wichtig ist nur, dass du dir dieser bewusst bist.
Fazit: Wie schnell du lernst, liegt in deinen Händen
Die Zeit, die es braucht, um eine Sprache zu lernen, hängt stark von dir ab.
Natürlich gibt es Richtwerte, aber jeder Mensch lernt unterschiedlich schnell.
Essentiell ist, dass du dir realistische Ziele setzt und dir selbst genügend Zeit gibst, um die Sprache zu entdecken.
Meine Empfehlung: Starte langsam, finde deinen eigenen Rhythmus und nutze Apps wie Plaudli, um in einer natürlichen und entspannten Umgebung zu lernen.
So wird das Sprachenlernen nicht zur Pflicht, sondern zu einem täglichen Ritual, das dir Spaß macht.
Hasta luego, Viktor